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Kategorie: Allgemein

Pressemitteilung: Rock gegen Rechts begrüßt das Handeln des Stralsunder Oberbürgermeisters

Alltagsrassismus steht auch in Stralsund hoch im Kurs. Zur Thematik bei Einlasskontrollen beschäftigen sich landesweit Strukturen wie die Opferberatung LOBBI und Rock gegen Rechts Stralsund e.V.

rgrlogovereinkleinStralsund | Nicht zum ersten Mal kam es am vergangenen Wochenende in Stralsund zu rassistisch motivierten Einlasskontrollen. “Wir sind froh, dass sich die Betroffenen öffentlich zu Wort gemeldet haben, um ihren Ärger mit dieser Art von Kontrollen kund zu tun”, so der Sprecher des Vereins Rock gegen Rechts Stralsund e.V., Oft wendeten sich Betroffene an den Verein oder an die Beratungsstelle LOBBI für Opfer rassistischer und antisemitischer Gewalt. “Wir begrüßen, dass der Oberbürgermeister der Hansestadt sich persönlich diesem Thema widmen möchte. Er kommt damit seiner wichtigen Vorbildfunktion nach.”, führte er weiter aus.

Dass der Alltagsrassismus in Stralsund weit verbreitet ist, zeigte sich auch vor einer Woche vor dem Ordnungsamt in der Schillstraße. Ohne Widerspruch zu ernten, beleidigten unterschiedliche Passanten eine Gruppe Menschen mit dunkler Hautfarbe mit den rassistischen Äußerungen „Ach du scheiße, ein ganzer Haufen Neger hier; die dunkelhäutigen Männer sind wieder da; Scheiße, abknallen“.

Dieser und ähnliche Vorfälle sowie die Tatsache, dass keine Antidiskriminierungsstelle in Mecklenburg-Vorpommern existiert, machen deutlich, dass beratende und Unterstützung bietende Institutionen wie LOBBI und Rock gegen Rechts Stralsund e.V. eine unverzichtbare Rolle in Vorpommern haben. Hier können sich Menschen hinwenden, die Opfer oder Zeuge rassistisch motivierter Taten sind. Auch die präventive Demokratieförderung und Flüchtlingshilfe, die durch Vereine wie Rock gegen Rechts Stralsund e.V. geleistet wird, sollte seitens der Stadt eine größere Stärkung erfahren.

Demo in Rostock 13. Juni: Für grenzenlose Humanität – gegen die europäische Grenzpolitik

blogheader_humanity.blogsport_fertigGegen die menschenverachtende Flüchtlingspolitik der EU organisiert ein breites Bündnis am 13. Juni, 14 Uhr in Rostock eine Demonstration, die am Doberaner Platz startet unter dem Motto: Für grenzenlose Humanität – gegen die europäische Grenzpolitik!

Der Aufruf des Bündnisses macht auf die Opfer der Ausgrenzungspolitik aufmerksam. Statt Flüchtlingen zu helfen, geben die Mitgliedsländer der EU Milliarden von Euro aus, um Grenzbefestigungen und Mauern zu errichten. Seit dem Jahre 2000 sind infolge dieser Politik mehr als 25000 Menschen im Mittelmeer umgekommen. Mit Waffenexporten und Kriegen ist die EU selbst Ursache für Fluchtbewegungen, gegen die sie sich dann mit Repressionen abschottet. Asylverfahren werden verschleppt, Menschen in Lager gepfercht und rassistische Proteste gegen die Ärmsten der Armen als „Sorgen, die man ernst nehmen muss“ bezeichnet. Die Folge dieser offenen Tür der deutschen Regierung nach rechtsaußen war jüngst in Güstrow zu sehen, als Neofaschisten eine antirassistische Kundgebung überfielen. Derartige Geschehnisse reihen sich ein in eine zunehmende Anzahl von Übergriffen gegen geflüchtete Menschen und brennende Flüchtlingsheime. Die Vorfälle machen deutlich, dass gerade hier in Deutschland, dem einflussreichsten Land der EU und damit dem Hauptverantwortlichen ihrer Politik gehandelt werden muss. Vor allem in unserer Region, in denen Neofaschisten ganze Städte zu „national befreiten Zonen“ erklären und sich in Bürgerwehren nach Vorbild der SA zusammenrotten, muss Widerstand geleistet werden. Rock gegen Rechts Stralsund e.V., die AG Flüchtlingshilfe Stralsund sowie Stralsund nazifrei unterstützen den Aufruf. Wir sehen uns alle am 13. Juni! weitere infos unter: www.humanity.blogsport.de

Mit dem Bus nach Demmin am 8. Mai!

demmin-headerWer noch nicht weiß, wie er nach Demmin kommen soll, kann sich jetzt unter der Adresse: philipp.klein@rockgegenrechts.com für einen Busplatz für die Abfahrt aus Stralsund anmelden! Die Fahrkarte kostet 5€ (Hin- und Rückfahrt), genauere Infos zum Bus erhaltet ihr nach der Anmeldung.

Aufruf und Programm vom Aktionsbündnis 8. Mai Demmin: Konferenz, Demonstration, Konzert

Aufruf des Aktionsbündnisses 8. Mai Demmin : 70 Jahre Befreiung vom Faschismus und Ende des 2. Weltkrieges – wo stehen wir heute?

demmin-header70 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs und der nationalsozialistischen Diktatur wollen wir uns damit auseinandersetzen, welche Bedeutung Krieg, Nationalismus und Ausgrenzung heute in unserer Gesellschaft haben.

Welche Resonanz finden „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“ oder „Schwerter zu Pflugscharen!“ in unserer heutigen Zeit und Gesellschaft? In einer Zeit, in der nationalistische, ausgrenzende Bewegungen europaweit stärker öffentlich auftreten. In einer Zeit, in der wir als Bürger_innen dieses Staates, an immer mehr Kriegen beteiligt sind, ohne die Gründe und den deutschen Beitrag wirklich zu verstehen. Viele sind um eine Antwort verlegen. Verlassen wir uns auf die „Diplomatie“ und verharmlosende Erklärungen der Politik? Oder wollen wir eigene Antworten suchen und das Verständnis für andere Menschen, die von Krieg, Flucht, Vertreibung oder Rassismus betroffen sind, verbessern?

Nationalismus sehen wir als Wegbereiter für gewalttätige Konflikte und Kriege.
Nationalismus kann abnehmen, wo Freundschaften und Solidarität mit anderen Ländern und Kulturen entstehen. Weil in Demmin Neo-Nazis seit Jahren den 8. Mai für ihre nationalistische Hetze missbrauchen, wollen wir dort mit einer internationalen Begegnung die weltweite Hoffnung auf Frieden, die mit dem Ende des Naziregimes verbunden ist, weitertragen.

Wir wollen uns gegenseitig informieren, miteinander diskutieren und für eine Zukunft ohne Rassismus und Ausgrenzung auf die Straße gehen.
Vorträge, Diskussionen, kulturelle Beiträge und Feste sind Teil dieser dreitägigen Zusammenkunft vom 7. bis 9. Mai in Demmin. Durch Freundschaften über nationale und religiöse Grenzen hinaus entgehen wir der nationalistischen Ansteckungsgefahr. 70 Jahre nach dem Kriegsende und dem Zusammenbruch der deutschen NS-Diktatur ist Solidarität innerhalb und über die Grenzen dieses Landes hinaus dringend notwendig. Gemeinsam mit Freunden aus anderen Ländern haben wir den Mut, gegen Kriegstreiber und Nationalisten im eigenen Land aufzustehen. Zu diesen drei Tagen laden wir die Bürger_innen aus Demmin und Umgebung, Organisationen, Politik und Verwaltung landesweit ein.

Es genügt heute nicht zurückzublicken.
Setzen Sie mit uns ein Zeichen für die Zukunft in Frieden und ohne Rassismus und Ausgrenzung! Interessierte melden sich bitte unter: achtermai@demmin.de

Programm

Konferenz

  • Donnerstag, den 7. Mai 2015

Ort: Tannenrestaurant, Sandbergtannen 1, Demmin
13.00 Uhr Pressekonferenz
14.00 bis 16.00 Uhr
• Der schwierige Umgang mit der Geschichte (verschiedene Historiker wurden angefragt)
• Das Ende des 2. Weltkriegs in Demmin und der Missbrauch dieser Geschichte
• Das Ende des Krieges aus der Sicht damaliger KZ-Häftlinge und ihrer Kinder (Vera Dehle-Thälmann, Lagergemeinschaft Ravensbrück)
• Albert Camus und der Widerstand in Frankreich (Lou Marin, Marseille)

16.30 bis 18.30 Uhr

• Das Aufleben des Neofaschismus in Europa und der Vergleich mit dem fanatischen Islamismus (Tomasz Konicz, Polen)
• Zurück in die Zukunft. Wir starten in der Gegenwart, gehen zurück in die Vergangenheit des Naziterrors, um einen
Ausblick in die Zukunft zu haben (Standpunkt e.V. – Bremer Bildungsverein)
• Polizeirepression in Europa (Monroy, Berlin)

20.00 Uhr Kulturprogramm

  • Freitag, den 8. Mai 2015

10.30 bis 12.30 Uhr
• Rückkehr zu einer Ost-West-Konfrontation: Wie wahrscheinlich ist ein Krieg gegen Russland? (Kai Ehlers, Publizist)
• Wiederaufrüstung in Europa (Claudia Haydt, Informationsstelle Militarisierung, Tübingen)
• Psychologie der Kriegsmobilisierung (Prof. Klaus-Jürgen Bruder „Neue Gesellschaft für Psychologie“, Berlin)

Nachmittag im Lübecker Speicher Austausch unter den Konferenzteilnehmern, Erfahrungen antifaschistischer Bewegungen in verschiedenen Ländern

17.30 Uhr Friedensdemonstration
vom Marktplatz bis zum Barlachplatz, mit mehreren Stationen für Kundgebungen

An diesem Tag sind noch viele weitere Veranstaltungen und Mahnwachen von verschiedenen Organisationen und Vereinen geplant, demnächst mehr dazu auf diesem Blog

  • Sonnabend, den 9. Mai 2015

11.00 Uhr Pressekonferenz über die Ereignisse vom 7. und 8. Mai

Ab 15 Uhr Friedenskonzert am Hafen
mit Leo Kraus und Amri Habimana, Percussion-Aktion;
Basart, Rap aus Marseille;
Die Stormbirds, Pirate Blues Music

17.00 Uhr
Konzert mit „Bejarano und die microphone mafia“ (Esther Bejarano ist Überlebende des KZ Auschwitz, wo sie im Häftlingsorchester spielte)

Bei Bedarf gibt es Übernachtungsplätze für die Konferenz, Vermittlung über demmin.n (ät) gmx.de

Wir freuen uns über Spenden:

MV Nazi frei – IBAN: DE 54 1505 0500 0102 0489 24 – BIC: NOLADE21GRW

MVGIDA am 19.04. in Güstrow

8991_780252922023949_2802627271784005404_nDie neu gegründete faschistische „Bürgerwehr“ in Güstrow erhält nun Unterstützung von MVGIDA, deren Verbindungen zur NPD in den letzten Wochen immer weniger verheimlicht wurden. Die Anhänger wollen sich um 14.30 Uhr am Bahnhof treffen, um dann „Gegen die Islamisierung und für eine bessere Zukunft unserer Kinder“ einzutreten.

Hier der Mobilisierungsaufruf zu den Gegenprotesten von Güstrow für Alle:

Mobilisierungsaufruf für den 19.4. nach Güstrow

Am Sonntag, den 19.4. wollen die Rassisten von Mvgida in Güstrow aufmarschieren. Damit kehren sie an den Ort zurück, an dem der Gida-Ableger-Wahnsinn in M-V im Dezember 2014 mit einem Haufen besoffener Neonazis begonnen hat. Dass es nun erneut nach Güstrow gehen soll, ist kein Zufall, sondern durch eine immer bedrohlicher auftretende Neonazi-Szene vorbereitet worden. Ständige Anfeindungen gegen antirassistisch Engagierte vor Ort, Anschläge, Übergriffe und schließlich eine selbsternannte „Bürgerwehr“, die fast allabendlich durch die Straßen patroulliert, kennzeichnen die aktuelle Situation in Güstrow. Auch MVgida, die bisher in Stralsund, Schwerin und Rostock aufmarschierte, tritt immer offener rassistisch auf und ist nichts anderes mehr, als ein typischer Naziaufmarsch mit erweitertem Mobilisierungskreis. Am Sonntag wollen sie dieselbe Route zum Flüchtlingsheim in der W.-Seelenbinder-Straße in die Südstadt laufen, wie zuletzt am 14. März. Lassen wir die Flüchtlinge, von Rassismus Betroffenen und die engagierten Menschen vor Ort nicht mit dem Mob alleine! Am 19.4. nach Güstrow!


Zugtreff für Rostock: 12:15 Uhr Hauptbahnhof HRO (Zug fährt 12:34 Uhr)
Zugtreff für Schwerin: 11:30 Uhr Hauptbahnhof SN (Zug fährt 11:53 Uhr)

 

Gastbeitrag: Neonazis schlagen wieder häufiger zu

Die gewalttätigen Angriffe von Neonazis und anderen Rechtsextremen auf Flüchtlinge, Ausländer, Linke und Andersdenkende nehmen wieder zu. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor.

Von Tagesspiegel-Autor Frank Jansen

Rechte Gewalt nimmt in Deutschland offenbar weiter zu. Die Bundesregierung meldet nach Informationen des Tagesspiegels für die Monate Januar und Februar bereits 98 Angriffe von Neonazis und anderen Rechten, bei denen 67 Menschen körperlich geschädigt wurden. Das sind für Wintermonate enorm hohe Zahlen. Die meisten Gewaltdelikte waren fremdenfeindlich motiviert. Die Polizei registrierte bundesweit 60 rassistische Attacken, dabei erlitten 46 Migranten und Personen, die von den Tätern als Ausländer angesehen wurden, Verletzungen.

Die Summe aller rechten Delikte, darunter auch Hakenkreuz-Schmierereien, Volksverhetzung und Drohungen, liegt bei 1728 Straftaten. Dies geht aus den Antworten des Innenministeriums auf monatliche Anfragen von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und ihrer Fraktion hervor. Die Angaben liegen dem Tagesspiegel vor.

Die Zahlen werden noch deutlich steigen, da die Polizeien der Länder erfahrungsgemäß viele Delikte nachmelden. Außerdem ist bereits ein Unterschied zu den vorläufigen Zahlen der rechten Gewaltkriminalität zu erkennen, die das Ministerium in den ersten beiden Monaten 2014 und 2013 bekannt gegeben hatte. Im vergangenen Jahr hatte die Polizei in Januar und Februar 69 rechte Gewalttaten mit 58 Verletzten festgestellt. 2013 waren es 64 Delikte mit 52 körperlich geschädigten Personen.

Quelle: http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2015/04/09/neonazis-schlagen-wieder-haeufiger-zu_19037