„Wenn ihr wollt stehen hier gleich zehn Stralsunder Glatzen….“

„Wenn ihr wollt stehen hier gleich zehn Stralsunder Glatzen….“

rechte gewalt„…und dann knallt’s richtig!“

In der Nacht des 09.05.2013 kam es in Stralsund zu Übergriffen auf nicht Rechte Jugendliche. Seit dem späten Morgen zog eine Gruppe von ca. 15 Greifswalder Burschenschaftlern durch die Hansestadt, sangen Volkslieder und verklebten Sticker. Schon am frühen Abend kam es zu ersten Übergriffen auf eine junge Familie. Diese wurde auf Grund ihres offensichtlich alternativen Erscheinungsbildes beleidigt und angepöbelt. Durch Sätze wie „Ihr seid die wahren Faschisten“ und „Scheiß Zeckenpack“ fühlte sich die Familie stark bedroht. Um besonders die Sicherheit des Kindes zu gewährleisten zog sich ein Teil von ihnen zurück. Ca. eine Stunde später

kam es zu erneuten Übergriffen der Burschenschaftler auf eine Gruppe von Punks, die deren Sticker in der Innenstadt entfernten. Die Burschis wurden daraufhin handgreiflich und sehr aggressiv. Zwei der Punks trugen dabei durch Schläge kleinere Verletzungen davon.

Die Auseinandersetzung setzte sich am späten Abend fort, es kam zu erneuten Pöbeleien auf die Gruppe der Punks und weitere alternative Jugendliche. Die Situation eskalierte, als die Burschenschaftler drohten „Stralsunder Glatzen“ zu ihrer Unterstützung zu holen, wodurch es dann, so wörtlich, „richtig knallen“ würde. Durch das Eintreffen der Polizei in mehren Fahrzeugen wurde der Konflikt schließlich beendet.

Leider sind Situationen wie diese in Stralsund keine Seltenheit sondern traurige Realität.

So sahen sich alternative Jugendliche der Hansestadt durch Neonazis schon häufiger so unter Druck gesetzt, dass sie gezwungen waren Veranstaltungen verfrüht zu verlassen. In anderen Fällen konnten handgreifliche Auseinandersetzungen nur knapp umgangen werden.

Im Zusammenhang mit Veranstaltungen des „Rock gegen Rechts – Stralsund“ kam es bereits 2 Jahre in Folge zu Übergriffen auf Aktivist_innen, die Plakate verklebten, sowie Konzertbesucher_innen, die sich gerade auf dem Heimweg befanden. Im Vorfeld dieser Konzerte begeben sich Gruppen von Neonazis jährlich auf Patrouillen durch die Stadt, um Ausschau nach Antifaschist_innen zu halten oder eigene Propaganda in Form von Aufklebern oder Plakaten in der Stadt zu verteilen.

Doch auch sonst zeigen sich die lokalen Nazis sehr aktiv. Immer häufiger tauchen in Stralsund Graffitis mit Parolen wie „Nazi Zone“ oder „Good Night Left Side“ auf, oft sogar an Briefkästen oder Hauseingängen von, den Nazis bekannten, Antifaschist_innen.

Übergriffe wie diese dürfen weder in Stralsund noch anderswo toleriert und akzeptiert werden.

Es gibt kein ruhiges Hinterland! Kein Fuß breit den Faschisten!

Quelle: Syndikat Stralsund